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Brettchengewebe als Borte

Vor dem Nähen

Vor der Verarbeitung empfiehlt es sich, die Borten so zu waschen, wie später die fertige Gewandung gewaschen wird. Sonst können die Borten stärker eingehen als der Stoff.

Borten aus Seide, Leinen und Baumwolle vertragen prinzipiell Maschinenwäsche. Zu beachten ist, dass die Borten nicht stark geschleudert werden sollten. Seidenborten sollten gar nicht geschleudert werden. Es empfiehlt sich, Borten auf Programme wie „Pflegeleicht“ oder „Feinwäsche“ oder „Wollprogramm“ zu waschen. Sehr lange Borten (mehr als 3m) sollten in einem kleinen Kissenbezug gewaschen werden, damit sich sie nicht so stark verheddern oder gar in den Zwischenraum zwischen Trommel und Gummilippe rutschen.

Bei Borten aus reiner Schurwolle ist in der Waschmaschine Vorsicht geboten. Die Waschbarkeit hängt sehr stark von der Art der Schurwolle ab. So genannte „Superwash“-Schurwolle lässt sich durchaus auf Wollprogramm bei bis zu 40°C waschen. Wenn pflanzengefärbte Wolle verwendet wurde, soltte die Borte auf keinen Fall in die Waschmaschine. Da man nicht immer genau weiß, welche Wollqualität verwendet wurde, sollten Wollborten am besten gar nicht in Waschmaschine.

Die Waschtemperaturen sollten bei Leinen, Baumwolle und Seide nicht mehr als 60°C, bei Wolle nicht mehr als 40°C betragen.

Nach dem Waschen sollten die Borten gut trocknen. Vor dem Bügeln die Borte „lang ziehen“, also dehnen. Entsprechend dem Material ist die Bügeltemperatur wählen. Leinenborten lassen sich am Besten leicht feucht bügeln oder mit Dampf.

Borte aufnähen

Grundsätzlich sollte man immer gleiches Material mit gleichem Material besetzen, also Leinenborte auf Leinenkleid, Seidenborte auf Seidenstoff. Seide kann man auch auf Leinen, Baumwolle und Wolle setzen. Das verträgt sich beim Waschen sehr gut. Definitiv schwierig ist es mit Wollborte auf Leinenstoff bzw. Baumwollstoff (gibt Rüschen, weil sich die Borte stärker zusammenzieht als der Stoff) und Leinenborte auf Wollstoff (Wollstoff kann an den Nähten, mit denen die Borte aufgenäht ist, reißen). Zu „Rüschenbildung“ kann es auch bei Leinenborte auf Baumwollstoff kommen.

Wenn man eine Borte zerschneidet, franst sie ein bisschen aus. Es gibt mehrere Möglichkeiten, dies zu verhindern:
1. Raupenstich: Bei der Nähmaschinen Zickzack-Stich einstellen, eine Stichlänge unter 1 wählen. 3-4x über das offene Ende nähen.
2. Holzleim/Kleber: Das offene Ende (max. 3-5 mm) mit Kleber oder Holzleim beträufeln, so dass alle Fäden benetzt sind. Kleber eindrücken. Trocknen lassen.
3. Wachs: Das offene Ende (max. 3-5 mm) in Sterinwachs eintauchen. Überschüssiges Wachs ausdrücken. Sterinwachs hält bei Maschinenwäsche ca. 60°C aus.

Diese drei Vorschläge eigenen sich besonders, wenn man die Ende nach dem Nähen nicht mehr sieht.

Jetzt kann man die Borte per Hand oder Maschine aufnähen. Wichtig ist, dass die Borte glatt liegt. Sonst bekommt man ein Rüschenkleid!

Sehr schön sieht es aus, wenn man die Enden der Borte in eine vorhandene Naht versenkt.

Gewandung mit Borte waschen

Grundsätzlich sollte man Stoff und Borte in der Maschine eine Stufe weniger heiß waschen als bei der Vorwäsche vor der Verarbeitung. Bei „Materialmischungen“ (also z.B. Leinenstoff mit Seidenborte) sollte immer die niedrigere Waschtemperatur gewählt werden. Die Waschtemperaturen sollten wie unten angegeben gewählt werden.

Nach dem Waschen empfiehlt es sich, die Borten in Form zu ziehen. Das gilt vor allem bei Woll- und Baumwollborten, weil diese sich gern beim Waschen zusammenziehen. Ist die Gewandung trocken, Borten einfach mitbügeln. Auch hier darf immer mal wieder gedehnt werden. Bei Seide und Leinen ist dies in der Regel nicht nötig.

Wer diese einfachen Spielregeln beachtet, wird lange viel Freude an seinen Gewandungen haben.

Borte / Stoff Leinen Baumwolle Schurwolle Seide
Leinen 40°C 40°C --- 30°C
Baumwolle 30°C 40°C 30°C / Handwäsche 30°C
Schurwolle --- 30°C 30°C / Handwäsche 30°C
Seide 30°C 30°C 30°C / Handwäsche 30°C