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Kleidung
Fundlage
Einige wenige Textilfunde, z.B. jene aus Mammen, Dänemark, legen nahe, dass die Kleidung der Wikinger teilweise aufwendig mit bildlicher Stickerei verziert war. Eine gute Zusammenstellung über die Stickereien aus Mammen zeigt die Seite von Heather Rose Jones (englisch). Ein weiterer spektakulärer Fund im Zusammenhang mit frühmittelalterlicher Stickerei ist der Teppich von Bayeux, welcher in der zweite Hälfte des 11. Jahrhundert gefertigt wurde. Als Kunstwerk der Bildstickerei schildert er auf einer Länge von über 68 m unter anderem die Schlacht von Hastings 1066. Nach ihm ist der Stickstich mit dem er gefertigt wurde (Bayeux-Stich) benannt. Den gesamten Teppich kann man sich hier ansehen.
Da es also entsprechende Anhaltspunkte gibt, scheint es legitim auch wikingerzeitliche Gewandungen mit bildlicher Stickerei und Zierstichen zu verzieren. Da sich leider nur wenige Stoffe und deren Stickereien erhalten haben, gibt es nur wenige textile Vorlagen. Allerdings gibt es dank der Kunstfertigkeiten der Wikinger bei Metall- und Holzhandwerk viele Vorbilder für Stickereien.
Stile der Wikinger
Während der Wikingerzeit (ca. 800 - 1100 n. Chr.) unterscheidet die Kunstgeschichte 7 verschiedene Stile, welche nach Funden bzw. Fundorten, in denen sie prägend waren, benannt sind. Alle Zeitangaben sind Circa-Angaben. Quelle der Zeittafel: www.wikipedia.de
Jeder Kunststil hat seine ganz speziellen Charakteriska, an den man ihn erkennt. Für den spätesten Kunststil, den Urnes-Stil, sind feinlinige, ineinander verflochtene Tierdarstellungen kennzeichned. Der älteste Oseberg-Stil hingegen besteht vor allem aus mehr oder weniger stilisierten Mensch- und Tierdarstellungen sowie dem sogenannten Greiftier. Die Tierfiguren sind manchmal als lange bandförmige, ineinander verschlungene Figuren gearbeitet.
Figuren und Ornamente in den jeweiligen Stilen findet man auf Schmuck (Fibeln, Beschlägen), Gebrauchsgegenständen (Becher, Schlitten) und Booten. Alle nur erdenkliche Gegenstände aus Metall und Holz wurden von den wikingerzeitlichen Künstlern mit Liebe zum Detail verziert. Viele diese Gegenstände haben sich erhalten und liefern so Inspiration und Vorlage für Stickereien.