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Begine


Als Beginen wurden Frauen bezeichnet, die in einer klosterähnlichen Gemeinschaft lebten. Sie sind im Gegensatz zu Nonnen nicht dem Gehorsam gegenüber der Konventvorsteherin verpflicht, ebenso legen sie kein Keuschheitsgelübde ab. Dennoch lebten die Beginen nach bestimmten Regeln, oft diente die Regel des Heiligen Benedikts ihnen als Verhaltengrundlage. Die Beginenkonvente, auch Höfe genannt, in den Städten betrieben vor allem Textilhandwerk, wodurch sie ihren Lenbensunterhalt verdienten und übernahmen die Pflege der Kranken. Außerdem dienten die Beginen Gott durch Studium und Gebet.

Neben den in Konventen lebenden Beginen gab es "schweifende" Beginen. Sie hatten in der Regel ein Mutterhaus, verließen dieses jedoch, um sich auf Wanderschaft zu begeben. Dabei erhielten sie oft durch verschiedene weltliche Herren eine mehr oder minder dauerhafte Herberge, wobei sie im Gegenzug ihre Dienste z.B. Weben und Spinnen anboten.

 

Die Kleidung der Beginen

Über die Kleidung von Beginen gibt es leicht widersprüchliche Angaben. Oft wird der Name „Begine“ von der Farbe ihrer Kleidung – „beige“ – hergeleitet. Im Französischen kann dies jedoch die Bedeutung „grau“ haben. Eine braune Farbe wird ebenfalls oft genannt. Vermutlich ist beides richtig. Möglicherweise haben die Beginen auf lokale Stoffe zur Kleiderproduktion zurückgeriffen, wodurch Unterschiede bei der Farbgebung von Konvent zu Konvent erklärbar sind.
Vom Schnitt her unterscheiden sich Beginen nicht sehr von Nonnen. Meist galten die gleichen Kleidervorschriften wie bei den Tertianerinnen. Sie trugen einfache Tuniken. Sie sind weder extrem weit, wie es im höfischen Bereich der Fall war, noch waren ihre Ärmel ausgestellt. Ein einfaches weißes Unterkleid und eine einfache Tunika mit zwei bis vier Gêren sind wohl die Regel gewesen. Ein Skapulier, also eine Art bodenlanger, offener Überwurf, ist fraglich, Tertianerinnen trugen es jedoch. Die Kopfbedeckung der Begine bestand aus Haube und Schleier, in Weiß oder Beige.

Meine Darstellung einer Begine

Für gewöhnlich trage ich ein reinweißes Unterkleid aus Leinen mit engen Ärmeln. Es reicht bis über die Knöchel. Darüber trage ich eine Gewandung aus grauer Schurwolle. Bei kalter Witterung ergänze ich diese einfache Bekleidung mit einem schwarzen Skalpulier, eine Art Schürze/Überwurf. Gegürtet wird die Gewandung mit einem einfachen einfarbigen Brettchengewebe aus handgesponnenen Schurwolle mit dunkler Alkana-Färbung. Die typische Kopfbedeckung einer Begine besteht aus Haube und Schleier. Diese sind bei mir aus beiger, grober Seide handgenäht. Der Schleier wird mit zwei einfachen Nadeln an der Haube befestigt.

 

Einziger erlaubter Schmuck sind ein einfaches Kreuz aus Holz, welches ich als Halskette trage und ein Rosenkranz/Gebetskette aus Koralle- und Onyx-Perlen am Gürtel. Ich habe Schaumkoralle gewählt. Echte Edelkoralle ist heute nur als Altbestand zu bekommen, da die Art unter Naturschutz steht. Aufgefädelt sind die Perlen auf dunkelblauen Seidenfaden, welche ich auch für die Quasten verwendet habe.

 

Quellen

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