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Glasperlenbrenner


Grundsätzlich unterscheidet man drei verschiedene Arten von Brennern. Sie werden danach benannt mit welchem Gasgemisch sie betrieben werden: Kartuschenbrenner, Eingasbrenner, Zweigasbrenner. Alle haben ihre Vor- und Nachteile. Welcher Brenner für einen der richtige ist, hängt stark davon ab, welche Art von Perlen man machen möchte und vor allem wie viel Geld man für die Grundausstattung investieren möchte.

Der Kartuschenbrenner

Die Kartuschenbrenner gehören eigentlich auch zu den Eingasbrenner. Denn auch sie werden nur mit einem Gas betrieben, nämlich Propangas. Kartuschenbrenner bekommt man günstig im Baumarkt, sie werden dort als Lötbrenner verkauft. Bei der Auswahl eines Kartuschenbrenners sollte man darauf achten, dass die Arbeitstemperatur des Brenners mit 650 - 750°C. Dazu zählt der Turbolötbrenner LM 1750 von CFH und die Lötbrenner Rofire 1800°C und Hot Pack, beide von Rothenberger. Die Anschaffungskosten liegen bei 20-30 EUR, eine Kartusche im Nachkauf bei ca. 4,00 – 5,00 €. Im Gegensatz zu Campingkartuschen müssen Kartuschen für Glasperlenbrenner nicht ausgasen. Sie sind durch ein Ventil festverschlossen, das sich beim Abschrauben der Kartusche vom Brennerkopf selbst abdichtet. Kartuschen gehören nicht in den Hausmüll. Sie können z.B. im Baumarkt abgegeben werden, werden dort vollständig entleert und recycelt.

Eine Kartusche reicht für ca. 2-3 Stunden Brennerarbeit. Bei der Arbeit mit einem Kartuschenbrenner, stellt man nach kurzer Zeit fest, dass die Kartusche sehr kalt wird und sich an der Oberfläche Kondenswasser bildet. Das Kondenswasser kann tatsächlich festfrieren. Die Kraft des Brenners wird durch dieses „Einfrieren“ verringert. Man muss die Flamme nachregulieren. Es kann sogar passieren, dass die Flamme einfach ausgeht. Dann ist es Zeit für eine Pause, damit sich die Kartusche wieder erwärmt oder einen Kartuschenwechsel. Beim Wechsel der Kartusche muss man darauf achten, dass der Brennerkopf sehr heiß sein kann. Dieser sollte nur durch ein Tuch oder Topflappen angefasst werden. Die Kartusche sollte stets fest verschraubt werden, jedoch nicht überdreht, was das Gewinde beschädigen kann.

Kartuschenbrenner ziehen nur sehr wenig Sauerstoff in die Flamme. Diese sieht rot bis orange aus. Einige Glasfarben lassen sich auf diesen Brennern schlecht bis gar nicht verarbeiten, viele verfärben sich unschön. Spezialgläser kann man nicht auf diesen Brennern verarbeiten. Auch ist die Kraft der Flamme gering, was die Einschmelzzeit stark erhöht und die Größe der Perlen limitiert.

Der Eingasbrenner

Möchte man das Hobby längerfristig verfolgen, sollte man zu einem Eingasbrenner greifen, der mit einer Propangasflasche betrieben wird. Ein solcher Eingasbrenner erreicht höhere Temperaturen, ein sauberes Flammenbild und mit Übung lassen sich auch schwierig Farben wie türkis oder Alabasterglas verarbeiten. Außerdem haben Gasflaschen ein Pfandsystem, was zu Müllvermeidung dient.

Der Zweigasbrenner

Zweigasbrenner werden mit einer Propangasflasche und zusätzlich Sauerstoff betrieben. Der Sauerstoff kann aus einer Flasche stammen oder durch einen Sauerstoffkonzentrator erzeugt werden. Die Flamme eines Zweigasbrenners brennt heißer und deutlich sauberer als die eines Eingasbrenners. Der Schmelzvorgang geht deutlich schneller. Alle Farben lassen sich zufriedenstellend verarbeiten, ebenso besondere Gläser wie Reduktionsgläser. Auch sind alle Sauerstoffbrenner sehr leise. Ein Sauerstoffbrenner darf jedoch nur mit Schutzbrille mit ACE-Filter benutzt werden, sonst drohen dauerhafte Augenschäden.

Befestigung und Lecktest

Der Brenner, egal welcher Bauart, sollte stabil, wackel- und rutschfest am Arbeitstisch befestigt sein. Manche Brenner verfügen über eine Platte mit Bohrlöchern. Auch wenn Löcher im Tisch unschön sind, sollte diese Befestigung gewählt werden, da sie mit Abstand die Sicherste ist. Kartuschenbrenner können über Kabelbinder an einer Schraubzwinge befestigt werden, die wiederrum fest mit dem Tisch verschraubt wird. Diese Konstruktion sollte vor jedem Arbeiten allerdings auf ihre Standfestigkeit überprüft werden, da sich Schraubzwingen mit der Zeit lösen können.

Bevor man nun endlich seinen Brenner anzünden kann, muss man alle Anschlüsse auf Dichtigkeit überprüfen. Dies gilt im Besondern bei Brennern, die an einer Gasflasche angeschlossen sind. Hierzu werden alle Verbindungsstücke mit Lecktestspray oder Seifenlauge präpariert. Dann öffnet man vorsichtig die Gasflasche. Bilden sich Bläschen, müssen die Anschlüsse überprüft und nachgezogen werden. Der Fachhandel empfiehlt den Gasbrenner bei ersten Mal durch einen Fachmann anschließen zu lassen. Bevor man mit einer Gasflasche hantiert, sollte man sich gut einweisen lassen.

Das Anzünden des Brenners geschieht über einen Sicherheitsgasanzünder oder ein Feuerzeug. Wer Angst hat, sich dabei zu verbrennen, sollte auf Kaminfeuerzeuge zurückgreifen. Das Feuerzeug wird immer unter den Brennerkopf gehalten und angezündet. Erst dann wird das Gas aufgedreht, so dass sich das ausströmende Gas sofort entzündet und sich nicht im Raum sammeln kann.